ANgeDACHT

Ins Wasser gefallen

Das Wetter an dem Tag war genial. Lauschige 22 Grad, eine kleine, feine Brise und Schäfchen, die als Wolken über den ansonsten blauen Himmel trabten.

Genutzt hat dieses Sonntagswetter dennoch erst einmal wenig – unser Drachenbootrennen fiel ins Wasser, weil die Boote auf dem Trockenen bleiben mussten: die Strömung der Ruhr war wegen der Regenfälle der vorherigen Tage so arg, dass die Boote beim Wenden zu Kentern gedroht hätten.

Ganz schön dumm gelaufen für 350 Mitarbeitende und ihre Familien, die sich voller Wettbewerbs- und Paddel-Laune nach Witten aufgemacht hatten. Erstmal.

Mitte der Woche bin ich dann mit dem Rad unterwegs und passiere dieses Kunstwerk:

Jaja, denke ich, dieser schönen Prinzessin ist genau wie uns auch etwas ins Wasser gefallen, ihre goldene Kugel nämlich. Alleine schafft sie es nicht, ihr Spielgerät zu bergen, sie braucht Hilfe. Ein Deal zwischen Prinzessin und Frosch wird geschlossen und von der Prinzessin gebrochen: nachdem sie die vom Frosch emporgetauchte Kugel wieder in ihren Händen hält, will sie gar nichts mehr teilen mit diesem glibberigen Etwas namens Frosch. Kein Bett, kein Essen, kein Getränk.

Doch selbst für jüngste Königinnentöchter gilt aus Sicht der Eltern: Versprochen ist versprochen, und wird auch nicht gebrochen!

So muss sie den Frosch an ihrem Leben teilhaben lassen. Hin- und hergerissen zwischen Pflicht (versprochen ist versprochen!) und Anspruch (ohne Hilfe kannst Du nicht leben, und darum gib auch anderen etwas von deinem Leben ab), will sie radikal mit ihrem Helfer brechen und schmeißt den Frosch an die Wand – der sich verwandelt in ein menschliches Lebewesen namens Prinz.

Wer die Geschichte kennt, weiß, dass auch der in seinem früheren Leben ein tendenziell egoistischer, hartherziger Mistkerl gewesen ist, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Märchen berührt mich:

Wie wir etwas vorhaben.
Wie etwas, auf das wir uns fixiert haben, ins Wasser fällt.
Wie im Umgang mit dem, was ins Wasser fällt, etwas ganz Neues, Wunderbares entstehen kann, wenn wir es zulassen.

Im Märchen ist es eine Liebesbeziehung.
Aus unserem Drachenbootrennen wurden heitere, gesellige Stunden auf dem Kanu-Gelände. Der Verein und seine ehrenamtlichen Mitglieder waren fürsorgliche Gastgeber, und unsere MAV versorgte uns an einem riesigen Schwenkgrill absolut köstlich und super mit Grillgut aller Art.

Und weil allemal gilt: Versprochen ist versprochen, und wird auch nicht gebrochen, weil aufgeschoben nicht aufgehoben ist, wird das Drachenbootrennen zusätzlich zur Diakoniefeier 2024 nachgeholt.

P.S.: wer sich als erster bei unserer neuen Öffentlichkeitsreferentin verena.gigla@diakonisches-werk.de mit der genauen Ortsangabe der Froschkönig-Skulptur meldet, bekommt einen Gutschein für ein Mittagessen zu Zweit in unserem Lokschüppchen von Potpourri :-)