ANgeDACHT

Halb voll? Halb leer?

Sind Sie eigentlich eher ein Pessimist oder ein Optimist?
Sehen Sie das Glas eher halb leer oder halb voll?

Ich bin mir nicht immer sicher, mit welcher Sicht man trefflicher durchs Leben geht.

Der Vorteil beim Pessimismus ist, dass ich bei Eintreffen einer negativen Prognose mit Fug und Recht behaupten kann: „Siehst Du, habe ich ja immer gesagt.“ Und falls eine Sache besser ausfällt, freue ich mich:“ Ach, DAS hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet, wie schön!“
Wie es auch kommt – es passt.
Der Vorteil beim Optimismus ist, einfach erstmal positiv gestimmt sein zu können. Und so begegne ich dann mir selbst, den Menschen und der Welt: eher mit einem Lächeln als mit einem Seufzen und in der Regel mit der Perspektive, dass das, was da vor mir liegt, prinzipiell wünschenswert und erreichbar ist. So etwas motiviert dann auch, entsprechend zu leben und sich zu engagieren.
So gesehen haben es Optimisten deutlich besser als Pessimisten – sie leben glücklicher und im Schnitt wohl auch gesünder und länger.

Die Wissenschaft ist sich ziemlich einig darin, dass Optimismus und Pessimismus nicht einfach nur eine (zufällige) Stimmung sind, sondern eine Haltung, die ich selbst beeinflussen kann.

Ich bin ziemlich optimistisch. Manchmal geht mir darüber auch eine Portion Realismus verloren. Dann gibt’s eine Enttäuschung. Aber egal. Ich bin einfach optimistisch und glaube fest daran, dass alles, alles gut wird. Privat, auf der Arbeit, in der Welt.

Mein Optimismus hat mit Glauben zu tun. Glauben kommt aus dem althochdeutschen und heißt „Vertrauen“.
Ich vertraue darauf, dass Menschen klug und zugewandt leben können. Füreinander da sind.
Ich vertraue darauf, dass wir konstruktiv mit Schwächen und Fehlern umgehen und sie nicht mit einem permanenten: „Siehst Du, habe ich Dir ja immer gesagt!“ befeuern. Weil unser Gott uns „Vergebung“ nahelegt und möglich macht.
Ich vertraue darauf, dass wir realistisch genug sind, nicht in jeder Bedrohung eine Chance und in jeder Chance eine Bedrohung zu sehen.
Ich vertraue darauf, dass mit Gott eine Kraft in jedem Menschen präsent sein kann, die eigene Stärken einsetzen, Dankbarkeit entdecken und Leben gelingen hilft.