Nachgefragt

Ines Hengstermann ist die neue Einrichtungsleitung im Heinrich-Theißen-Haus. Mit ihrer umfangreichen beruflichen Erfahrung und den tiefen Einblicken in die inklusive Betreuung von Menschen mit Behinderung, bringt sie frischen Wind und neue Perspektiven in ihre Position mit.

Frage 1: Welche Hauptaufgaben haben Sie als Einrichtungsleitung?

Antwort: Meine Hauptaufgaben als Einrichtungsleitung umfassen die Mitarbeiterführung, strategische Ausrichtung des Hauses und die Gewährleistung eines reibungslosen Betriebs. Dazu gehören auch die kontinuierliche Verbesserung der Lebensbedingungen und Angebote für die Bewohner und Bewohnerinnen.

Frage 2: Wie hat Ihr beruflicher Werdegang begonnen und welche Erfahrungen haben Sie in der Betreuung von Menschen mit Behinderung gesammelt?

Antwort: Meine berufliche Laufbahn begann mit einer Ausbildung zur Erzieherin, die mich in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einführte. Ich war auch in der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Später studierte ich Soziale Arbeit und spezialisierte mich auf die Eingliederungshilfe für Menschen mit geistigen Behinderungen und anderen Beeinträchtigungen. Ich habe Erfahrung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, war in verschiedenen Wohnformen aktiv und habe mich insbesondere auf die Begleitung von Personen mit sogenannten Doppeldiagnosen konzentriert. Mich hat bereits damals und auch heute noch die Möglichkeit motiviert, Menschen mit Behinderung zu befähigen, ihre Wünsche und Meinungen auszudrücken und ihre Selbstbestimmung zu stärken. Ich glaube an die Bedeutung der Unterstützung und Stärkung von Fähigkeiten, insbesondere im Bereich der geistigen Behinderung, um ein erfülltes Leben zu ermöglichen.

Frage 3: Wie schätzen Sie die Bedeutung einer inklusiven und unterstützenden Umgebung für Menschen mit Behinderung ein?

Antwort: Eine inklusive und unterstützende Umgebung ist von großer Bedeutung für Menschen mit Behinderung. Sie ermöglicht ihnen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und fördert ihre Selbstbestimmung. Eine barrierefreie Infrastruktur und angemessene Unterstützung sind notwendig, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Frage 4: Welche Herausforderungen sehen Sie in der Betreuung von Menschen mit Behinderung und wie gehen Sie damit um?

Antwort: Eine Herausforderung liegt in der Kommunikation und dem Umgang mit emotionalen Einschränkungen. Es erfordert einfühlsame Interventionen und angepasste Kommunikationstechniken. Auch die Balance zwischen angemessener Unterstützung und Vermeidung einer zu kindlichen Ansprache ist wichtig, um die individuelle Entwicklung zu fördern.

Frage 5: Wie gestaltet sich Ihre Zusammenarbeit mit den Familien und Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohnern?

Antwort: Die Zusammenarbeit mit Familien und Angehörigen ist von großer Bedeutung. Wir führen regelmäßige Gespräche und Begegnungen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und Unterstützung zu bieten. Sie sind Experten für die Bewohner und helfen bei der Ablösung und Integration.

Frage 6: Welche Ziele verfolgen Sie als Einrichtungsleitung für das Heinrich Theißen Haus?

Antwort: Als Einrichtungsleitung strebe ich an, allen Bewohnern ein individuelles Angebot anzubieten, das auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist. Ich möchte die Selbstbestimmung und Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohnern fördern, Freizeitmöglichkeiten ermöglichen und die Wohnräume barrierearm gestalten. Zudem plane ich Projekte zur verbesserten Kommunikation und Beteiligung. Wir haben bereits begonnen, die Bereiche im Heinrich Theißen Haus neu zu definieren und übergreifende Projekte einzuführen.